Besonderes zur Zunft/Bräuche
Narrenzunft wurde 1856 gegründet! (Damaliger Name „Narrhalla“, später Narrenzunft Stegstrecker
Hl. drei Könige: Einschnellen der Fasnet durch die Schnellergilde mit dem 12.00 Uhr Glockenschlag
Schmotziger Dunschdig: Wecken durch die Schnellergilde – Schülerbefreiung – Ochseneinspannen: Närrischer Schülerwettstreit in der Innenstadt – Rathaussturm – Narrenbaumstellen – Hemdglonkerumzug – Streckgericht (Narrengericht)
Fasnetmäntig: Großer Fasnetmäntigumzug/Narrensprung
Fasnetdienstig: Preisschnellen der Schnellergilde (Der beste Schneller wird gekürt) – Hemdglonkerumzug – Verbrennung einer Strohhexe (durch die Hexengruppe) – Ausschnellen der Fasnet am Narrenbaum um 24.00 Uhr (Schneller)
Funkensuntig: Abbrennen des Funkens durch die Schnellergilde
Narrenbolizei
Einzelfigur (seit 1895)
Häs nach Art des badischen Ortspolizisten von 1850: Lange weiße Hosen mit roten Biesen und darüber ein grüner Waffenrock mit roten Ärmelaufschlägen. Grün-rote Schirmmütze mit großen weißem Schild, Polizeisäbel am weißledernen Bandelier sowie eine große Büttelschelle.
Der Narrenbolizei wird traditionell durch einen Mann verkörpert.
Stadtmusik
Kein Bestandteil der Narrenzunft Stegstrecker. Tritt an der Fasnet mit
der Tracht des Linzgaubauern (ehemaliges Häs des Narrenrates) auf.
Dirigent: Thomas Stöhr
Hänsele
Plätzlekleid (erste Erwähnung 1895)
Mitglieder sowohl Frauen als auch Männer!
Seit Ende des 19. Jahrhunderts anzutreffen, damals noch in gewöhnlichem Anzug mit aufgenähten, bunten Plätzle und Geflitter. Plätzlekleid mit ca 1200 gleichmäßig geschnittenen Filzstücken („Plätzle“) ohne erkennbare feste Farbzusammenstellung außer der Farbe schwarz. Stoffmaske mit Plätzle in den Stadtfarben rot/weiß Am Häs sind Schellen eingenäht. Der Hänsele führt eine Saubloder mit sich.
Seit 1928 gibt es eine organisierte Hänselegruppe.
Nidler
(seit 1976) – Reine Frauengruppe:
Namensursprung: Nideln: alemannisch für Süßrahm! Bezeichnung für Zopfbrot/süßes Gebäck
Häs: braune Hose und beigefarbener Kasack sind mit Applikationen in der jeweils anderen Farbe verziert, am Oberteil sind kleine Glöckchen angenäht.
Glattlarve mit kunstvoll bestickter Kapuzenhaube und Fuchsschwanz
Weiteres: füllhornähnlicher Lederbeutel für die Nideln, am Haselnussstecken angebracht.
Schaalweiber
Offizielle Gruppe seit 1998, geht zurück auf die Zeit um 1850, danach zwischen den Weltkriegen als reine Schnurrerfigur
Häs: langer schwarzer Rock, schwarzes Oberteil, Umhang aus edlem Wiener Tuch in unterschiedlichen Farben. Stiefeletten, Handschuhe.
Ursprüngliche Maske: zuerst aus mehrfachen Leinen geleimte und bemalte Bergamasker-Larve., Neuerdings wurde die sehr anfällige Leinenmaske durch eine feine Holzmaske ersetzt.
Weiteres: Täschchen, Schirm
Narreneltern
(seit 1856)
Älteste Figuren der Pfullendorfer Fasnet, bereits bei der Gründung 1856 vertreten
Narrenmutter: ist nach altem Brauch ein Mann; das Häs besteht aus der weiblichen Linzgautracht mit Radhaube, langer Unterhose,
Unterrock, Schal und Büstenhalter
Narrenvater: trägt ein frühes Biedermeierkostüm mit schwarzer Samtbundhose, dunkelblauem Gehrock mit Samtkragen. Dazu eine weiße Perücke und einen grauen Filzhut.
Narrenrat
Vorstand und 11 Narrenräte
Zuletzt wurde 1981 die Festtracht des Linzgaubauern durch das neue Häs ersetzt, das seinen mit einem gewissen spanischen Einschlag hat. Deshalb wird das Narrenratshäs in Insiderkreisen auch „Ole“ genannt.
Hexen
(seit 1947) – Reine Männergruppe!
Jedes Häs ist ein Unikat und wird von jeder Hexe selbst nach bestimmten Vorgaben angefertigt.
Rock, Bluse, Schürze und Kopftuch in verschiedenen Farben und Stoffmustern, weißer Unterrock mit Spitzenbesatz, lange Unterhose! Besonderheit: Strohschuhe, Ringelstrümpfe und Besen wird von jeder Hexe selbst gemacht!
Ein Unikum in der Schwäbisch Alemannischen Fasnet ist die selbst gemachte Pappmaschee-Maske, so wie sie in den Ursprüngen auch von anderen Hexengruppen getragen wurde.
Schneller
(nur evtl.)
(Wohl älteste Gruppe der Zunft)
Der Schneller ist als Fuhrmann aus dem 19. Jahrhundert gekleidet. Er trägt den blauen Fuhrmannskittel, wie er auch heute noch in Südtirol getragen wird. Dazu eine Reithose und Schafstiefel mit schwarzer Zipfelmütze.
Sein Handwerkszeug ist die zwischen 3 und 4 m lange Karbatsche. Die Schneller kündigen traditionsgemäß an Dreikönig Punkt 12.00 Uhr Schlag die fünfte Jahreszeit in Pfullendorf an. Ab diesem Zeitpunkt wird
in Pfullendorf an allen Ecken und Enden bis Fasnetsdienstig 24.00 Uhr geschnellt.