Fasnet in Semerenga
11.11.
- Morgens:
- Fasnetseröffnung mit launigen Worten in illustrer Runde ( Politik, örtliche Prominenz…) als geschlossene Gesellschaft
- Rheinischer Ursprung, da Sigmaringen preußischer Regierungsbezirk war, und es gehörte somit zum Schulamtswesen Koblenz
- Abends:
- gemütliches unmaskiertes Beisammensein der Mitglieder, Freunde und Gönner mit Vergabe der Mitgliedsorden
Anfang Januar
Häsabstauben
Vor der Fasnet
Besuch vom maximal 3 Narrentreffen
Sonntag
vor dem Auseligen
Abends Einmarsch in die Stadt mit Eröffnung der örtlichen Fasnet am Marktbrunnen durch den Zunftmeister
Fasnetswoche
- Maskenvorstellungen in den Kindergärten
- Närrischer Unterricht in den Schulen mit Brauchtumsunterricht
- Närrischer Besuch in den Altenheimen und bei der Seniorenfasnet
Auselige
( kommt von unselig)
- Musikalisches Wecken in der Innenstadt
- Morgens:
- Befreiung der Kindergarten und Schulen
- Anschließend Treffen mit allen Kindern auf dem Marktplatz und Ausgabe von Wurst & Wecken
- Kinderumzug
- Mittags:
- Besuch von Behörden und sozialen Einrichtungen
- Zigeunerlager auf dem Marktplatz
- Abends
- Hemadglonkerumzug durch die Altstadt
- Hemadglonkerball
Fasnetssamstag
Vetter Guser Bälle
Fasnetsonntag
- Messe für Narren in der Stadtpfarrkirche St.Johann
- Schlüsselübergabe
- Übergabe der Bräutlingsstange und der Stadtfahne ( rot + gelb ) an die Bräutlingsgesellen:
o In wohlgesetzten Versen werden sie ermahnt, den alten Brauch „Jo it“ verlöschen zu lassen
- Nach einem Tanz mit der Stange durch einen Bräutlingsgesellen beginnen diese das Laden der Bräutlinge im Stadtgebiet.
- Restliche Zunft evtl. Besuch eines Umzugs bei befreundeten Zünften
Fasnetsmontag
- Mittags Besuch von befreundeten Narrenzünften
- Maschgera Abend in den Lokalen
- seit 2009 wiederbelebt
Fasnetsdienstag
- Sektempfang aller Bräutlinge in der Stadthalle
- Umzug zum Rathausplatz
- Bräuteln
- Grüne, silberne und goldene Hochzeiter + neu Zugezogene sind alljährlich eingeladen, sich auf einer Stange von den Bräutlingsgesellen um den Marktbrunnen tragen zu lassen.
- Aus einem Weidenkorb werfen sie Bonbon, Würste, Wecken, Orangen etc ans anwesende Volk aus
- Erste schriftliche Zeugnisse 1723
- Ursprung: verschiedene Deutungen vorhanden, am ehesten geht es auf das Gesellenbaden zurück
- Umzug zur Stadthalle
- Bräutlingsessen und Bräutlingstanz
- Umzug durch die Innenstadt mit befreundeten Zünften und närrischen Gruppen
- Buntes, närrisches Treiben in der Innenstadt und der Stadthalle
- Kehraus in allen Lokalen
2 Wochen
nach der Fasnet
- – Häseinmotten
Altgesellen
Nach einem Foto aus den 1920er Jahren
– Werden von 2 Traditionsfledermäusen begleitet
– Ehemalige Bräutlingsgesellen die geheiratet haben
– Seit 2014 neue Figur
– Tragen im Vergleich zu den Bräutlingsgesellen lange Hosen, schwarze normale Krawatten, unterschiedliche schwarze Hüte mit rotem Band
– (früher trug man das was in jedem Haus vorhanden war, und eine normale schwarze Krawatte und einen Hut hatte jeder )
Attribute: Standarte, Stadtfahne, Kleine Bräutlingsstange
Spielmanns –
und Fanfarenzug
-seit 1971 – nur Männer
– 1969 entstanden aus der Tradition des Trommler,- und Pfeiferzuges der Bräutlingsgesellen – 1970 um Fanfarenspieler erweitert
– pflegt Beziehungen zu Fanfarenzügen in ganz Süddeutschland
– repräsentiert die Zunft musikalisch und vertritt seine Heimatstadt auch während des Jahres im In- und Ausland
– Tambour: Dieter Heinzelmann
– Häs:
o Angelehnt an eine Landsknechtsuniform
Rote Fledermaus
– neugeborene Fledermäuse haben noch keinen Pelz + haben deshalb nur rote Haut
– seit 1967
– Narrensoma = Kinder 3 – 10 Jahren
– Unter Aufsicht der Fledermausmutter: Gabi Früh
– Häs:
lange schwarze Hose – weinroter Kittel – Zwischen der Ärmelunterseite und dem Kittel sind aus grauem Stoff Fledermausflügel eingenäht – weinrote Haube mit stehenden Fledermausohren- Gesicht ist unverlarvt
Braune Fledermaus
– seit 1965
– Familiengruppe mit Kindern ab 10 Jahren
– Jugendliche haben keine Gesichtsmaske
– Häs
weite Pluderhose – weiter hüftlanger Kittel aus dunkelbraunem Velours, der wie ein Umhang wirkt. – Zwischen Ärmel und Kittel kommen braune Stoffbahnen hervor, die mit weißen Schnüren verbunden sind; Andeutung der Fledermausflügel
Hölzerner Fledermauskopf
Stadtkapelle Sigmaringen
– Gehören nicht zur Zunft, begleiten diese aber musikalisch
Eventuell nicht dabei
Schlossnarro
- 1992 wiederbelebt nach einem Plakat von 1860
- Ursprung: Nach einem Plakat aus dem Jahre 1860 zur 25-jährigen Bräutlingsfeier des Fürsten Karl – Anton von Hohenzollern
- KEIN zur Gruppe vervielfältigter mittelalterlicher Hofnarr
- Sie vertreten das Maskentreiben rund um das Sigmaringer Schloss und am hohenzollerischen Hof
- Familiengruppe
- Häs: Vom Aussehen und seinen närrischen Attributen her stellt er den klassischen Narr dar, wie er im späten Mittelalter zur wichtigsten Figur der tollen Tage wurde
- historische Wurzel in der venezianischen Stegreifkomödie Commedia Dell ‘Arte
- Besonderheit: offene Mundpartie zum Aufsagen
- Attribute – wahlweise: Brezelstange – Saubloder – Pritsche Streckschere – Spiegel
Traditionsfledermaus
- nur Frauen
- älteste Sigmaringer Fasnetsmaske ( ca. 1870 ), damals war die Fasnet in Sigmaringen reine Männersache
- brave Bürgersfrauen, so wird erzählt, hätten es satt gehabt, alleine zu Hause zu bleiben, während die Herren der Schöpfung sich vergnügten. Um zu beobachten, was diese so trieben, hätten sie beschlossen sich zu maskieren.
Häs:
- Wie im 19. Jhd. übliches schwarzes Kleid, darüber großes Schultertuch ( Wiener Schal ) und eine Spitzengardine
- beides wird an den Schläfen mit bunten Bändern zu zwei Fledermausohren gebunden. Die Flügel bilden der über die Arme reichende Schal
Bräutlingsgesellen
- Zentrale Figur der Zunft durchs Bräuteln
- nur ledige Männer ab 16
- mit Spielmannszug
Häs:
Dreispitz – Weißes Hemd – Rote Krawatte + Hosenträger –
Schwarze Kniebundhose – Weiße Strümpfe – Schwarze Schuhe –
Weiße Handschuhe –
Attribut:
Bräutlingsstange
Fahne in den Stadtfarben
Narrenrat
- früher: Gesellschaften und Narrenkomitees, zur Pflege der “Semmerenger Fasnet“. Ihr stand der „Elferrat“ vor.
- 1976 ersetzte die Bezeichnung „Narrenrat“ den karnevalistisch geprägten Begriff „Elferrat“
- heutiges Häs seit 1970: erinnert an eine mittelalterliche Ratsherrentracht
Vorläufer waren venezianische Karnevalsmäntel